Enneagramm-Typ 2 - Der Helfer
Helfer, die es brauchen benötigt zu werden
Menschen dieses Persönlichkeitstyps fühlen tief im Inneren, dass sie nur dann etwas wert sind, wenn sie für andere hilfreich sind. Ihr höchstes Ideal ist die Liebe. Selbstlos zu sein, halten sie für ihre Pflicht. Anderen etwas zu geben, ist der Zweck ihres Daseins. Engagiert, sozial bewusst, und normalerweise extrovertiert, sind Zweien der Typ Mensch, der keinen Geburtstag vergisst und der Umwege in Kauf nimmt, um einem Kollegen, dem Ehepartner oder dem Freund in Not zu helfen.
Zweien sind warmherzige, gefühlsbetonte Menschen, die sich sehr um ihre persönlichen Beziehungen kümmern; sie widmen ihnen eine Menge an Energie. Sie erwarten, dass ihre Anstrengungen gewürdigt werden. Sie sind praktisch veranlagte Menschen, die es in die helfenden Berufe zieht und die wissen, wie man eine Wohnung bequem und einladend einrichtet. Anderen zu helfen, lässt Zweien sich gut fühlen; benötigt zu sein, gibt ihnen ein Gefühl von Bedeutsamkeit; selbstlos zu sein, lässt sie sich tugendhaft fühlen. Viel vom Selbstbild der Zweien kreist um diese Themen, und jedwede Bedrohung dieses Selbstbildes wird kaum hingenommen. Zweien sind von ihrer Selbstlosigkeit ernsthaft überzeugt, und es stimmt, dass sie häufig wirklich hilfsbereit sind und sich um andere kümmern. Aber es ist genauso wahr, dass Zweien Wertschätzung fordern; sie brauchen es, benötigt zu sein. Ihre Liebe ist nicht gänzlich ohne Hintersinn.
Zweien entwickeln in Bezug auf Menschen, die ihnen sehr nahe stehen, eine Anspruchshaltung. Weil sie sich für die anderen so verausgabt haben, fühlen sie, dass ihnen Dankbarkeit zusteht. Sie werden zudringlich und fordernd, wenn ihre oftmals unbewussten emotionalen Bedürfnisse unerwidert bleiben. Sie können herrisch und manipulativ sein und sich dazu vollkommen berechtigt fühlen, weil sie sich das "Recht dazu verdient haben" und ihre Absichten gut sind. Die dunkelste Seite der Fixierung der Zwei zeigt sich, wenn sie zu spüren beginnt, dass sie niemals die Liebe bekommen wird, die sie für all ihre Anstrengungen verdient hätte. Unter solchen Umständen können Zweien hysterisch, irrational und sogar ausfallend werden.
Weil Zweien im Allgemeinen anderen dabei helfen, ihre Bedürfnisse zu befriedigen, können sie vergessen, für sich selbst zu sorgen. Das kann zu körperlichem Burn-out, zu emotionaler Erschöpfung und Labilität führen. Zweien müssen lernen, dass sie für andere nur dann eine echte Hilfe sind, wenn sie gesund, ausgeglichen und zentriert sind.
Zweien können sich falsch typisieren, wenn sie nicht in einer offensichtlichen beruflichen Helferrolle sind; ihnen mag das Ausmaß ihres Sich-Einlassens auf andere verborgen bleiben. Das trifft insbesondere für männliche Zweien zu, die nicht dieselbe soziale Belohnung für ihr Helfen wie weibliche Zweien bekommen haben. Männliche Zweien typisieren sich irrtümlich häufig als Einsen oder Dreien, die Flügel der Zwei. Frauen aller Muster neigen dazu, einige der Dynamiken der Zwei in ihrer Persönlichkeit zu entdecken, weil diese Qualitäten sozial verstärkt wurden. Weibliche Neunen sind zum Beispiel besonders geneigt, sich für Zweien zu halten, besonders wenn sie Mütter kleiner Kinder sind. Aber Neunen sind übertrieben bescheiden; Zweien sind stolz und haben ein ausgeprägtes Gefühl für ihren eigenen Wert.
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